Biografischer Hinweis zu AI WEIWEI

Ai Weiwei wurde 1957 als Sohn des berühmten Lyrikers Ai Qing in Beijing geboren. Er wuchs in der Provinz Xinjiang auf, wo sein Vater zwanzig Jahre lang in Verbannung lebte, nachdem er 1958 während der«Anti-rechts»-Kampagne angeklagt worden war. 1981 wanderte er in die Vereinigten Staaten aus und liess sich 1983 in New York nieder, wo er Marcel Duchamps Ready-mades und die Pop Art von Andy Warhol entdeckte. Nach seiner Rückkehr nach China im Jahr 1993 begann er sein Werk zu entwickeln und setzte sich zugleich für seine chinesischen Künstlerkollegen ein, indem er Ausstellungen kuratierte, darunter Fuck Off (Shanghai 2000), und Publikationen im Untergrund organisierte. Nach dem Erdbeben in Sichuan 2008 führte er eine Bürgeruntersuchung durch, um den durch Baupfusch verursachten Tod zahlloser Schüler aufzudecken. 2011 wurde er verhaftet und während 81 Tagen an einem unbekannten Ort festgehalten. 2015 erhielt er seinen Pass zurück und konnte sich erneut frei bewegen. Augenblicklich lebt und arbeitet er in Berlin. In seinen Werken erneuert und verändert Ai Weiwei die chinesischen Handwerkstraditionen, bezieht aber auch die Pop Art oder den amerikanischen Minimalismus mit ein. In Fotografien und Filmen sucht er den Wandel der Städte und Bevölkerungsbewegungen darzustellen. Als vielseitiger Künstler, der sich durch seine Zivilcourage auszeichnet und die sozialen Netzwerke virtuos zu nutzen weiss, mixt er geschickt Kunst, private Interaktionen und politisches Engament.